Es gibt sie noch, die unentdeckten Ecken in Thailand. Eine davon ist der Fischerort Ban Phe, der etwa 20km östlich von Rayong am Golf von Thailand liegt. Viele Leute benutzen diese Stadt nur als Umsteigepunkt auf dem Weg nach Ko Samet und verpassen dabei ein paar nette Ecken, die wir euch heute vorstellen werden.
Inhaltsverzeichnis:
Unsere Reise nach Rayong
Bei unserer 2-monatigen Reise während der Elternzeit im Juni/Juli 2014 sind wir durch Thailand und Kambodscha gereist. Rayong war unser erstes Ziel nach einem langen Flug mit Emirates von Hamburg über Dubai nach Bangkok. Karl, der damals gerade ein Jahr alt geworden war, meisterte seinen ersten Langstreckenflug prima. Um dann richtig anzukommen und uns zu akklimatisieren, blieben wir eine Woche im Novotel Rim Pae Resort in Rayong. Der Ort Ban Phe liegt etwa 10km östlich vom Hotel. Da lag es nahe mal das nächste Songthaew (so eine Art Sammeltaxi) zu nehmen und sich dieses beschauliche Städtchen mal näher anzuschauen.
Das Rayong Aquarium oder doch Ban Phe Aquarium?
Da Ban Phe recht langgezogen ist, schnappten wir uns ein Taxi und fuhren direkt durch bis zum Ende der Stadt. Dort ist die größte Sehenswürdigkeit zu finden, nämlich das Rayong Aquarium. Obwohl es in Ban Phe liegt, heißt es „Rayong Aquarium“, namenstechnisch vermutlich angelehnt an die Region. Sollte es euch dorthin treiben wird ein Taxifahrer das Aquarium auf jeden Fall finden, schließlich ist es das einzige der Gegend.

Das Rayong Aquarium gehört zum Eastern Marine Fisheries Research and Development Center, wie klar an der Einfahrt ausgeschildert wurde.
Ansonsten können wir euch nur mit wenig Hintergrundinformationen versorgen, da die offizielle Website nur auf Thai ist. Vor Ort gab es auch wenig englische Informationen, man merkt schnell, dass sich dort selten Touristen aufhalten. Von daher müsst ihr euch mit unseren Fotos begnügen, aber die sagen ja meist mehr als 1000 Worte 😉
Der Eingangsbereich ist sympatisch und liebevoll gestaltet. Eine Unterwasserwelt wurde farbenfroh nachgestellt und lädt zum ausgiebigen Fotoshooting ein.

Der Garten vorm Eingang war mit Blick fürs Detail gestaltet. Man beachte, dass die dunkelgrünen Büsche in Meerestierform geschnitten wurden.
Innen empfangen den Besucher die ersten Aquarien. Der Eintrittspreis liegt bei 30 Baht (ca. 75 Cent) für Erwachsene, Kinder ab 120cm bis 15 Jahre zahlen 10 Baht (ca. 25 Cent). Für kleine Kinder und Erwachsene über 60 Jahren ist der Eintritt frei.
Ihr seht schon, wenn man in der Gegend ist, lohnt sich schon aufgrund des geringen Eintrittspreises ein Besuch. Aber die Ausstellung überzeugt auch insgesamt, denn es gibt sehr viele unterschiedliche Meeresbewohner zu sehen. Folgt uns auf unserem Rundgang durchs Aquarium.

Karl erkundet den unteren Teil des Aquariums auf seine eigene Weise. Hier gab es viele Modelle und Vitrinen, aber auch die Abteilung mit den gefährlichen Meeresbewohnern.

Im Tunnel konnte auch das Fließband die Menschen nicht weiterbewegen, denn Karl war mal wieder die Hauptattraktion und durfte für Fotoshootings modeln. Jedes Lächeln seinerseits wurde mit aufgeregtem Lachen und Quietschen seiner Verehrerinnen kommentiert.

Als zentrale Verbindung zwischen dem unteren und oberen Aquarium fungiert diese große Aquariumsäule.
Habt ihr Lust auch ins Aquarium zu gehen? Dann beachtet bitte, dass es montags und dienstags geschlossen ist. An den anderen Tagen öffnet es um 10 Uhr und schließt in der Woche um 16 Uhr, am Wochenende um 17 Uhr.
Eindrücke von der Stadt Ban Phe
Nach dem Aquarium begannen wir Richtung Stadt zu laufen. Wir spielten eigentlich mit dem Gedanken ein Taxi zu nehmen, aber es gab schlicht und einfach keine wartenden Taxis oder Sammeltaxis. Solltet ihr also mal nur zum Fische Gucken hinfahren, sagt dem Taxifahrer, dass er warten soll, ansonsten müsst ihr zurück laufen.
Unser Weg führte uns am Strand entlang, durch einen Park mit blühenden Bäumen und vorbei an kleinen Häusern.

Auf dem Weg vom Aquarium zur Stadt liefen wir „am Wasser“ entlang. Leider war gerade Ebbe, so dass es etwas trostlos aussieht.
Irgendwann kamen wir auf dem bekannten Fischmarkt von Ban Phe an. Für Fischliebhaber ein Paradies, denn es gibt eine Riesenauswahl und das zum günstigen Preis.
Wir hatten zwar keine Lust auf Fisch, aber Sebastian lies es sich nicht nehmen und wollte einen Spieß mit platt geschlagenem, getrocknetem, mariniertem Irgendwas (wir vermuten Oktopus) probieren. Vor der Verkäuferin biss er herzhaft zu und wir gingen weiter. Auf meine Frage „Und wie schmeckt es?“ kam dann nur ein „schlecht“ und der Spieß wurde entsorgt. Die Marinade, das Wassertier oder was auch immer traf nicht seinen Geschmack. Aber man ist ja auch in Thailand um das Essen auszuprobieren, da darf auch mal ein Fehlschlag dabei sein. Und für 25 Cent ist so ein Test immer drin.
Langsam kam der Hunger und wir suchten ein Lokal auf. Frage für Kenner: Woran erkennt man, dass man in einer untouristischen Ecke ist? Klar: Die Speisekarte ist nur auf Thai. Da wir vor der Reise bereits wussten, dass wir bei diesem Roadtrip nicht immer mit Englisch weiterkommen würden, hatten vor unserer Reise einen Thai-Sprachkurs in der Hamburger Volkshochschule belegt und jetzt war der Zeitpunkt unsere Sprachkenntnisse zu testen. Und tata! Es hat geklappt, wir bekamen leckeres Essen serviert und die Köchin freute sich, dass wir uns im thailändisch Sprechen übten.
Wir liefen danach weiter durch Ban Phe, vorbei an vielen kleinen Geschäften, dem Hafen und Pier sowieso diversen Restaurants.

Auch das muss mal gezeigt werden. Unter den Restaurants auf Stelzen sieht man, wie viel Müll vom Meer angeschwemmt wird. Das ist ein großes Problem, welches aber in Süd-Ost-Asien oftmals noch nicht wirklich angegangen wird.

Überall in Ban Phe kann man diese Kugelfischlampen kaufen. Auf uns wirkten sie sehr bizarr und gruselig.

Ban Phe ist ein toller Ort, wenn man Muscheln mag. Nirgends haben wir solche Muschelvorhänge günstiger gesehen.

Diese Muschelmobile kosteten nur etwa 25 Cent. Total günstig und schön. Aber es warteten noch zwei Monate Reisen auf uns, daher konnten wir keines mitnehmen.
Das Ende des Ortes wird durch einen Supermarkt markiert. Praktischerweise war dort auch ein Angestellter unseres Hotels zum Einkaufen und hat uns direkt zurück zum Hotel mitgenommen.
Viel bietet Ban Phe nicht zum Anschauen, aber uns geht bei unseren Reisen weniger darum Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten. Gern tauchen wir ein in das „echte Leben“ unseres Ziellandes, beobachten Menschen, staunen über so manche Dinge und lassen uns einfach treiben. Von daher empfanden wir den Ausflug als interessant. Eine Reise extra dorthin lohnt sich nicht, aber wer sowieso nach Ko Samet fährt, sollte eine Nacht in Ban Phe einplanen und sich dort treiben lassen.
Unser Weg führte uns bald weiter, in die nächste unentdeckte Stadt: Chanthaburi. Ein Ort, der touristisch sehr unterschätzt wird und eine Menge zu bieten hat.

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Hallo Nina,
ich liebe das – das ist doch das richtige Leben, richtiges Thailand, nicht rausgeputzte Sehenswürdigkeiten, nicht überlaufene Inseln oder Resorts. Am liebsten laufe ich durch Orte, die in keinem Reiseführer stehen und beobachte. Ihr seid da natürlich mit dem kleinen Karl als Blickfang im Vorteil, weil sich alle freuen, aber ich lächle und freue mich daran, wenn die Menschen zurück lächeln. Auch die Fischmärkte, die Boote, der Supermarkt und die coolen Restaurants auf Stelzen gehören dazu. Danke fürs Mitnehmen ins richtige Thailand, da war ich schon einige Jahre nicht mehr.
Liebe Grüße
Barbara
Es ist nicht zu übersehen, dass das Aquarium in letzter Zeit wohl stark von „Findet Nemo“ beeinflusst wurde 😉 Wobei ich den Betreibern den Vorstoß nicht verdenken kann, der Film ist ja auch soo süß!
Euer Beitrag erinnert mich daran, dass ich unbedingt mal wieder ein Aquarium besuchen müsste. Vielleicht nicht direkt in Thailand, das wäre etwas zu teuer für einen Besuch, aber eventuell hier in Deutschland. Eure Bilder sehen faszinierend aus und die Wasserwelt ist einem meist so fremd.
Liebe Grüße
Maria
Hallo Nina,
ich bin beeindruckt, dass ihr euch Thai-Kenntnisse angeeignet habt und damit auch erfolgreich kommunizieren konntet! Mir kommt die Sprache sehr schwierig vor, schon allein wegen der unterschiedlichen Tonhöhen bei der Aussprache. Respekt!
LG
Gina
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Das Aquarium sieht wirklich beeindruckend aus! Ich versuchte bei meinem Thailand Urlaub auch etwas Thai zu lernen, leider ist mir das gar nicht so leicht gefallen und mittlerweile habe ich alles schon wieder vergessen *lach*
Liebe Grüße aus Bolivien,
Michaela
Hallo Nina,
danke für den Bericht. Gerne habe ich mich mit euch durch Ban Phe treiben lassen.
Aquarien sind auch für mich immer ein Ziel, da Unterwasserwelten so spannend sind.
Einerseits kaum vorstellbar, andererseits klar, dass man sich schwer verständigen kann. Wie gut, dass ihr ein bisschen thailändisch sprechen konntet!
Bin gespannt, was ihr sonst noch auf eurer Thailandreise erlebt habt.
Viele Grüße Diana
Liebe Nina,
was für ein schöner Beitrag zum Aquarium. 🙂 Ich weiß nicht, wer mehr Spaß hatte, ihr oder Karl. 🙂 Vermutlich ihr alle drei.
Hoffentlich komme ich auch noch einmal nach Thailand. Dann schaue ich mal beim Aquarium vorbei. Es sieht wirklich sehr cool aus. Vielen Dank für den tollen Bericht. 🙂
Viele liebe Grüße,
Kathi
Liebe Nina,
das klingt doch nach einem spannenden Ausflug, an dem groß und klein ihren Spaß hatten. 😉 Ich fand gerade das Foto von dem Schwarm an Fischen sehr beeindruckend. Da fühlt man sich doch selbst wie ein Fisch. 🙂
LG Daniela
Hallo Nina,
irgendwie schauen Aquarien überall sehr ähnlich aus. Der Beitrag ist genau richtig für mich als Einstimmung, denn kommende Woche mache ich mich zum ersten Mal auf den Weg nach Thailand. Ich bin schon sehr gespannt. Liebe Grüße, Claudia
Hallo Nina,
gab es eigentlich einen besonderen Grund ausgerechnet nach Thailand zu fliegen, für die Elternzeit? Ich finde das spannend.
Hat Karl die Fische denn da schon richtig mitbekommen?
Liebe Grüße
Katja
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